Alle gegen Angelika (Lorraine Media)

Alle gegen Angelika (Lorraine Media)

Mit einer dreisten Masche versuchen vorgebliche Verbraucherschützer immer wieder arglose Opfer in eine Beratungs-Falle zu locken.

Wir besuchen heute Angelika Berger (29) in Bremerhaven. Im Jahr 2016 wohnte sie noch in Bremen und hatte einen Job in einem bekannten Bremer Nachtclub, wollte die Lorraine Media GmbH nicht bezahlen. Damals traf sich die Szene immer samstags ab 22 Uhr und meist wurde die ganze Nacht gefeiert, auch wenn es eigentlich keinen Grund dazu gab.

Ein Anwalt mischte sich unter das Publikum und suchte nach neuen Opfern einer berühmt und berüchtigten Onlinezeitung aus Berlin, der Modelsweek. Tagsüber arbeitet er in einem Verwaltungsgebäude an der Delmenhorster Brücke doch nachts verschlug es ihn in die Bremer Innenstadt. Er wollte Kontakt zu jungen Leuten, auch Angelika ist ihm öfter begegnet.

Nadine: Was hat dich dazu bewegt dich auf ein derartiges Geschäft einzulassen?

Angelika: Ich wollte meine Möglichkeiten unter Beweis stellen und es als Fotomodell ausprobieren.

Nadine: Wie bist Du dann an den Vertrag mit der Lorraine Media GmbH gekommen?

Angelika: Ich habe mich bei mehreren Agenturen über das Internet beworben. Dann habe ich mehrere Einladungen von den Agenturen bekommen. Eine Einladung führte mich zu einem Casting der Agentur „Native Faces“ im Maritim Hotel in Hamburg. Dort traf ich einen Mitarbeiter, er nannte sich Herbert, der mir empfohlen hat es auch mit einer Anzeige in der Modelsweek zu probieren.

Nadine: Und dann wie ist das abgelaufen?

Angelika: Herbert hatte verschiedene Angebote, eines war für einen Modelkurs einer bekannten Modelschule ein weiterer war ein Seminar im Herbst in der Lüneburger Heide mit einem großen Fotoshooting und ein drittes Angebot war ein Anzeigenvertrag mit der Lorraine Media GmbH. Ich habe mich dann dafür entschieden, weil ich die Agentur dann auch sofort ein Fotoshooting mit mir macht und das beste war das die Lorraine Media dieses Fotoshooting erstmal für mich bezahlt. Ich musste also vor Ort nichts bezahlen.

Nadine: Was hat dich dann im Nachhinein so verunsichert?

Angelika: Zunächst kam ich nach Hause und mein Freund war davon gar nicht so begeistert. Er hängt an mir und hat große Angst bekommen, dass er mich verliert, wenn ich Buchungsanfragen über das Internet erhalte. Dann war da noch meine Tante die vor Jahren mal im Fernsehen einen Beitrag darüber gesehen hatte, ich glaube es war RTL oder SAT1. Alle waren plötzlich gegen mich und redeten auf mich ein, dass ich die Firma Lorraine Media nicht bezahlen soll, meine Tante meinte sogar, dass man das nicht muss.

Nadine: Du hast dich dann also entschlossen den Vertrag doch nicht auszuführen. Was hast Du dann gemacht?

Angelika: Ich habe zunächst einen Widerruf an die Agentur gesendet. Von dort kam eine Bestätigung aber bezahlen muss ich das nun trotzdem, weil es für diese Art von Verträgen kein Widerrufsrecht gibt. Dann habe ich mich an den Anwalt gewendet der mir versprochen hat das er die Sache so steuert, dass ich nichts bezahlen muss. Er wollte von mir dafür einen Vorschuss von 200 Euro haben und dann sei die Sache erledigt.

Nadine: Und hat er die Sache für Dich erledigt?

Angelika: Leider nicht. Die Sache eskalierte und landete vor Gericht. Es hat alles eine Ewigkeit gedauert knapp 3 Jahre waren vergangen und zum Schluss wurde ich verurteilt die ganze Summe und noch Zinsen an die Agentur zu zahlen. Damit aber nicht genug, der Anwalt der mir versprochen hatte war nicht mehr zu erreichen, ich habe ihn bestimmt 10-mal in der Woche angerufen. Dann kamen immer mehr Kostenrechnungen vom Gericht und die Rechtsanwälte der Modelsweek musste ich auch noch blechen. Ich kann nur sagen das ich im großen und Ganzen knapp 2000 Euro bezahlen musste und ich eigentlich auch ein bisschen selber schuld bin, weil ich mich habe bequatschen lassen und von dem was man so hört völlig falsch informiert wurde.

So wie Angelika geht es einigen Kunden der Lorraine Media GmbH. Sie alle wurden von „Verbraucherschützern und Medien“ unvollständig informiert. Denn die Medien schaffen es immer wieder die Fakten zu verdrehen:

Und nicht nur Privatsender und Online-Foren verbreiten falsche Tatsachen, nein sogar die öffentlich-rechtlichen Sender wie zum Beispiel der WDR machen sich lustig und manipulieren völlig skrupellos Kinder, um älter Menschen zu diffamieren.

Und so wird es weitergehen, Medien versuchen alle möglichen Einwände zu verbreiten, um angehende Fotomodelle wie Angelika falsch und unwahr zu informieren, sie zu verunsichern, ihnen zu erzählen sie hätten ganz besondere Rechte und brauchen wegen Sittenwidrigkeit, Widerrufsrecht, dem Verstoß gegen eine Verordnung, wegen Täuschung oder guten Anfechtungsaussichten die Rechnung nicht bezahlen. Vorsicht das ist eine Falle!

In den Jahren zwischen 2014 und 2016 machte sich Bremen einen Namen als neuer Zielort für Gestrandete. Und so kam es auch zu einem ganz merkwürdigen Urteil am Bremer Amtsgericht. Ein Richter befand die Werbeprodukte der Lorraine Media GmbH für sittenwidrig. Das Urteil und seine Begründung waren so abwegig, dass man es im Verbraucherschutz-Milieu gern einsetzte, um aufstrebende Models von der Karriere abzuhalten. Die Masche ist immer die Gleiche: Fotomodelle werden gezielt in den Medien verunsichert, immer mit dem heimlichen Rat, sich in Beratungsstellen locken zu lassen um dann Beträge von bis zu 50 Euro für minderwertige Tipps und unbrauchbare Beratung zu zahlen. Ein schmutziges Geschäft mit der Angst und Verunsicherung von jungen Frauen.

Stimmt das?

Wir können es belegen am Beispiel Sittenwidrigkeit aus Bremen

Einer von vielen wertlosen Tipps die über Jahre hoch gehandelt wurden und schnell die Runde machten, aber keine Substanz hatten war Sittenwirdigkeit. So urteilte das Amtsgericht Frankfurt am Main unter dem Az 31 C 2410/17, das Amtsgericht Hamburg-Altona 316 C 270/17 mit dem berühmten Salvator-Mundi-Urteil, das AG Mülheim 12 C 396/18 und das AG Wiesbaden 91 C 994/17 (15) ganz im Sinne von Fake-Verbraucherschützern.


Das Märchen der Sittenwidrigkeit

Wie gewonnen so zerronnen, das Amtsgericht Bremen scheint seine Lektion gelernt zu haben. Schon im Jahr 2020 hält auch dort das BGB Einzug und bereitet den einstigen Verbraucherschützern Kopfschmerzen, denn sie konnten in den letzten 5 Jahren sicher 30 Kunden der Lorraine Media GmbH über den Tisch ziehen indem sie auf ein Urteil aus Bremen verwiesen. Im November 2020 war es soweit, auch Bremen zieht nach (AG Bremen 16 C 150/20) und hält sich an die Regeln.

Immer wieder kommen Verbraucherschützer, Anwälte, Verschwörungstheoretiker, Paranoide und Esoteriker auf neue Ideen, wie man einen bereits abgeschlossenen und unterschriebenen Agenturvertrag umdeutet und sich mit fragwürdigen Begründungen seinen Verpflichtungen entziehen könnte. Am Ende wird es nervig und teuer, wenn man sich von falschen Medienberichten, windigen Verbraucherberatern verschaukeln lässt und dann mit einer Klage vor einem Gericht landet.

Update: Das Amtsgericht Pirna verkündet am 16. April 2021 ein ganz neues Urteil in der Sache Modelsweek. Hier hat ein ganz besonderer Kunde der Modelsweek seit Wochen versucht alle Tatsachen zu verdrehen und auch vor dem Amtsgericht Neuss (2021) wollte ein Model versuchen die Kosten für eine Anzeigenverlängerung nicht zu bezahlen.

Irma

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2 Gedanken zu „Alle gegen Angelika (Lorraine Media)

  1. Was soll man dazu sagen, die Welt ist verrückt geworden und die Medien machen die Menschen unglücklich, sie freuen sich und arbeiten daran jeden Tag.

  2. Ich bin leider auch betroffen, habe vor 2 Jahren einen Vertrag abgeschlossen und nicht bezahlt, jetzt liegt ein Schreiben vom Amtsgericht Kassel im Briefkasten die Firma hat Klage gegen mich eingereicht.

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